17.01.2024

Hannes Genze fährt in einem Herzschlagfinale erneut zum Titel bei der Deutschen Meisterschaft im Cyclocross (Masters)

Die Deutsche Meisterschaft stellt üblicherweise den Höhepunkt der Cyclocross-Saison dar. Am vergangenen Wochenende fanden die Titelkämpfe in Radevormwald statt. Als Titelverteidiger hatte unser Entwicklungsleiter Hannes Genze den 13.1. natürlich dick im Kalender angestrichen und sich in vielen Trainingseinheiten, auch bei schlechtem Wetter, penibel auf dieses Saison-Highlight vorbereitet.

Die 2,6 km lange und äußerst abwechslungsreiche Strecke wies zwei längere Anstiege von je 25 Höhenmetern auf. Der zweite davon ein steiler Asphalt-Anstieg zum Ziel hinauf. Aufgrund des angetauten Bodens war der Kurs in vielen Bereichen sehr rutschig und schwierig zu befahren.

Nachdem sich Hannes bereits die ganze Saison über mit Gerrit Rosenkranz einen heißen Zweikampf an der Spitze geliefert hatte, war mit Rosenkranz als Hauptkonkurrent zu rechnen. Doch auch Ex-WorldTour Profi André Greipel befand sich unter den knapp 60 Startern und hatte beim letzten Bundesligarennen vor zwei Wochen hinter Hannes den zweiten Platz belegt.

Gleich zu Beginn des Rennens übernahm Rosenkranz die Initiative. Hannes brauchte die erste Runde um ins Rennen zu finden: „Beim ersten Mal zum Ziel hinauf dachte ich schon, wenn der das jede Runde so macht, hab ich ein Problem.“ Im zweiten von fünf Umläufen konnte Hannes sich an die Spitze setzen und sich aufgrund seiner fahrtechnischen Vorteile vor allem im großen Wiesenschräghang im zweiten Teil der Runde einen kleinen Vorsprung herausarbeiten. In der nächsten Runde wuchs der Vorsprung weiter, doch dann kam Hannes zu Sturz. „Als ich begann zu denken, dass ich das Rennen wohl gewinnen würde, verlor ich den Fokus und rutschte in einer Kurve weg. Dabei verdrehte ich mir den Lenker und auch die elektronische Schaltung machte Zicken. Mein Vorsprung war fast dahin und ich musste im nächsten Depot mein Rad wechseln“, ärgert sich Hannes über diesen Fehler. Dort bekam er zu allem Übel ein Rad mit den falschen Reifen. Diese wären auf hart gefrorenem Untergrund perfekt gewesen, im zunehmend weicher werdenden Schlamm boten sie zu wenig Seitenhalt. „Offenbar hab ich mich mit meiner Crew vor dem Start nicht eindeutig abgesprochen. Das darf mir eigentlich nicht passieren“, musste Hannes nach dem Rennen eingestehen. Nun konnte er auf den rutschigen Passagen keine Zeit mehr herausholen, sondern verlor eher auf Rosenkranz. Dieser blieb ihm mit nur wenigen Dutzend Metern Abstand bis zum Beginn des letzten Anstieges immer knapp auf den Fersen. Doch genau da setzte Hannes zum langen Zielsprint an. Rosenkranz kam nicht mehr an dessen Hinterrad und Hannes konnte sich als Sieger feiern lassen. Greipel spielte im Rennen um Gold keine Rolle. Er errang mit knapp einer Minute Rückstand die Bronzemedaille.

Die Zuschauer waren vom spannenden Rennverlauf natürlich sehr angetan: „Ich hätte sehr gut auf die Spannung verzichten können, aber zum Schluss ist für mich ja nochmal alles gut gegangen“, zeigte sich Hannes nach dem Rennen sehr erleichtert.

Nun darf er auch in der Saison 24/25 mit dem weißen Meistertrikot an den Start gehen.